Seminarbeschreibung: Das literaturhistorische Seminar widmet sich der Wechselwirkung von Geschlecht, Macht und Vergeltung in ausgewählten deutschsprachigen Texten zwischen Realismus und Neuer Sachlichkeit. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie narrative Konstruktionen von Weiblichkeit und Männlichkeit im Spannungsfeld von Liebe und Rache funktionieren – und wie diese emotionalen wie gesellschaftlichen Kräfte literarisch verhandelt werden. Anhand exemplarischer Werke von Friedrich Hebbel, Karoline von Günderrode, Jeremias Gotthelf, Helene Böhlau und Friedrich Dürrenmatt untersuchen wir, wie literarische Figuren zwischen Begehren und Gewalt agieren, wie sich normative Geschlechterrollen destabilisieren lassen – und welche ideologischen und ästhetischen Kontexte dabei eine Rolle spielen. Die Auseinandersetzung mit historischen Diskursen sowie literaturwissenschaftlichen Theorien zu Gender, Emotion und Gerechtigkeit bildet dabei die methodische Grundlage.
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