Als die drei Säulen seines lyrischen Ruhms bezeichnete Heine gegenüber seinem Verleger Campe seine drei Gedichtbände Buch der Lieder, Neue Gedichte und Romanzero. Tatsächlich decken diese drei Bände nicht nur den Großteil von Heines lyrischem Schaffen ab, sondern entstammen auch sehr unterschiedlichen Abschnitten seiner Biografie: dem unstetigen Leben im Deutschland der 1820er Jahre (Buch der Lieder), dem Pariser Exil ab 1831 (Neue Gedichte) und zuletzt der von Heines selbst als ›Matratzengruft‹ bezeichneten letzten Lebensphase ab dem Revolutionsjahr 1848 (Romanzero), während derer der totkranke Autor an sein Bett gefesselt war. Ausgewählte Gedichte aus den drei Bänden sollen den Seminarteilnehmer*innen einen Eindruck von der Vielfalt der Lyrik Heines vermitteln, wobei Heines ambivalentes Verhältnis zur Romantik, seine Kritik an den politischen Zuständen in Deutschland sowie seine Geschichtsphilosophie thematische Schwerpunkte bilden werden. Auch Texte, die nicht im engeren Sinne seinem lyrischen Schaffen zuzuordnen sind, wie das satirische Versepos Deutschland ein Wintermärchen und das mehrere Gedichteinlagen enthaltende Reisebild Die Harzreise werden Gegenstand der Seminararbeit sein.

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