Abschnittsübersicht

  • In diesem Abschnitt geht es um den Aufbau bzw. die Strukturierung Ihres Kursraums. Die zentralen Bereiche digitaler Barrierearmut sind dabei:

    1. Gute Lesbarkeit
    • kontrastreiche Darstellung
    • visuell und logisch erfassbare Textstruktur
    • gut lesbare Schrift

    2. Intuitive und übersichtliche Navigation
    • Ausblendmöglichkeit "unnötiger" Bereiche
    • Steuerungsmöglichkeiten ohne Maus, nur mit Tastatur

    3. Lesbarkeit der Inhalte durch Screenreader
    • Reduzierung auf das Wesentliche (auf Übersichtsseiten, wie z. B. die Kursseite eines Moodle-Kurses)
    • Reduzierung nicht benötigter Seitenblöcke
    • Lesbarkeit (per Screenreader) von PDF-Dokumenten

    4. Audioinformationen visualisieren
    • Vorlesungsmitschnitte transkribieren / untertiteln


    Quelle: Offener Moodlekurs zur Barrierearmut der Humboldt-Universität zu Berlin Creative Commons License


    • Konsistenz des Kursraums

      Um allen Nutzer:innen die Verwendung zu erleichtern, sollten Moodle-Kursräume sinnvoll, nachvollziehbar und konsistent aufgebaut sein. Das bedeutet nicht, dass jeder Kursraum gleich aufgebaut werden muss. Im jeweiligen Moodle-Kursraum sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dieser sinnvoll und konsistent strukturiert ist und ein klares Gesamtbild ergibt.

      Hier sehen Sie ein Beispiel für einen unstrukturierten Kursraum. Wichtige Informationen sind z. B. nicht zentral im obersten Thema zu finden. Auch sind die einzelnen Themenabschnitte nicht chronologisch angeordnet. Generell wird in diesem Beispiel für die Teilnehmenden nicht deutlich, welche Materialien relevant sind und wann diese bearbeitet werden müssen.

      Screenshot eines Moodle-Kursraums, in dem Themenblöcke und Materialien ungeordnet eingestellt sind.

       

      Im Folgenden möchten wir Ihnen zeigen wie sie Ihren Kursraum konsistent gestalten können.

      Einstiegsseite
      Beginnen Sie Ihren Kursraum mit einem Dokument (möglichst barrierefreie PDF), welches Ihren Studierenden einen Überblick über den Moodle-Kursraum verschafft (Kursinhalt/Agenda, Lernziele/Gelingensbedingungen, Unterteilung prüfungsrelevanter/nicht-relevanter Inhalte, Hinweise zu Bonus-Punkten/Aufgaben/Prüfungen, Benenennung von Ansprechpersonen, Hinweise zur Barrierefreiheit).

      Überschriften und Absätze

      Bei der Strukturierung helfen Überschriften und Absätze. Moodle bietet Ihnen mit dem Tiny-Editor verschiedene Überschriften-Vorlagen, sogenannte "Absatzvorlagen" an. Nutzen Sie unbedingt diese Möglichkeit zur Formatierung. Werkzeuge wie z. B. Screenreader können auf diese Weise Überschriften zuverlässiger erkennen. Verwenden Sie darüber hinaus aussagekräftige Überschriften, die den Abschnitt treffend wiedergeben.
      Screenshot der Toolbar im Text-Editor Tiny. Es ist das Kontextmenü für die Konfiguration von Überschriften geöffnet.

       

      Hier sind die Überschriften beispielhaft in der Standardversion zu sehen:

      Überschrift H3

      Überschrift H4

      Überschrift H5
      Überschrift H6
       
      Aufzählungszeichen

      Nutzen Sie auch zur Formatierung von Aufzählungen die bereitgestellten Funktionen des Tiny-Editors, mit welchem Sie sowohl ungeordnete als auch geordnete Aufzählungen formatieren können.

      Anordnung der Materialien

      Innerhalb des Kurses sollte die Abfolge wiederholt genutzter Inhalte immer ähnlich sein. Dies erleichtert das Auffinden von Materialien.

      Beispiel: Sie haben in Ihrem Kursraum für jede Woche oder jedes Thema einen Abschnitt. Sie stellen in regelmäßigen Abständen Materialien zur Verfügung, z. B. die Präsentation zur Vorlesung, einen Text, der gelesen und vorbereitet werden soll, ein Aufgabenblatt und weitere Materialien. Ordnen Sie diese Materialien in jedem Thema/jeder Woche möglichst in der gleichen Reihenfolge an. So können Materialien zuverlässiger und schneller gefunden werden.

      Benennung von Materialien und Aktivitäten

      Die Materialien sollten nicht nur im gleichen Schema angeordnet sein, sondern auch nach einem festen Schema benannt werden. Wichtig ist, dass bei der Benennung wichtiger Schlüsselwörter darauf geachtet wird, eine Aussage zu treffen, worum es sich bei dem betreffenden Material konkret handelt, z. B. "Präsentation Vorlesung 1 vom 28.06.2022 Thema xy".
      Nutzer:innen von Bildschirmvorlesesoftware suchen zudem innerhalb einer Webseite oft nach bestimmten Schlagwörtern und Formatierungen. Die Verwendung von Schlüsselwörtern kann das Auffinden erleichtern.

    • Schriftarten und Schriftgröße

      Es sollte eine gut lesbare Schrift ohne Serifen in einer angemessenen Schriftgröße verwendet werden. Der Tiny-Editor bietet passende Formatvorlagen für Überschriften und Absätze. 

    • Farben und Kontraste

    • Farbkontrast

      Ein ausreichender Farbkontrast ist für viele Nutzer:innen mit einer Sehbeeinträchtigung notwendig, um visuelle Inhalte gut zu erfassen. Das gilt ebenfalls für Personen mit einer Farbenfehlsichtigkeit oder Farbenblindheit. Nutzen Sie daher kontrastreiche Farben für Text und Bildtext, möglichst im Verhältnis 3:1. Zur Überprüfung Ihres Moodle-Kursraums können Sie den Color Contrast Checker nutzen (s. Software und Browser-Add-ons für die Prüfung auf Barrierefreiheit). Der folgende Satz veranschaulicht die Relevanz von Farbkontrasten: Im Gegensatz zu den vorherigen Texten ist dieser Satz kontrastarm und ist sowohl für Nutzer:innen mit Seheinschränkung als auch ohne Seheinschränkung nur schwer lesbar.

      Im Moodle-Kursraum stehen Ihnen verschieden Farben im Tiny-Editor zur Verfügung. Nutzen Sie für Fließtexte idealerweise Schwarz oder Dunkelblau, um ein hohes Kontrastverhältnis sicherzustellen, und verwenden Sie die übrigen Farben lediglich in Ausnahmefällen für Hervorhebungen. 

      Screenshot des Menüs "Farben" im Tiny-Editor.

      Bedenken Sie, dass ein ausreichender Farbkontrast wichtig ist, wenn Dokumente oder Inhalte schwarz-weiß ausgedruckt oder auf monochromen Displays, wie E-Paper-Displays, gelesen werden.

      Farbgebung

      Vermeiden Sie die Verwendung von den Farben Grün und Rot in Ihrem Moodle-Kursraum. Lässt sich die Nutzung nicht vermeiden, kennzeichnen Sie z. B. wichtige Hinweise durch zusätzliche Icons oder versehen Sie Inhalte mit einer passenden Beschreibung.